Impingementsyndrom / Kalkschulter
Das Schultergelenk hat das größte Bewegungsausmaß aller Gelenke, durch seinen komplexen Aufbau ist es jedoch auch eines der störanfälligsten. Gelenkkopf und Gelenkpfanne haben nur eine kleine knöcherne Kontaktfläche, die Stabilität des Gelenkes wird durch eine Vielzahl an Bändern, Sehnen und Muskeln gewährleistet. Die Sehnen werden vom knöchernen Schulterdach überdeckt, welches zusammen mit dem Gelenkkopf eine enge Passierstelle (den sogenannten Subacromialraum) bildet. Unter normalen Umständen ist hier ausreichend Platz damit die Sehnen Problemlos durch diesen Raum gleiten können.
Aufgrund von Unfällen, muskulären Problemen und Bildung von knöchernen Anbauten im Verlauf des Lebens kann dieser Raum bleibend jedoch schnell eingeengt werden. Es kommt zum Schulterengpass- oder auch „Impingementsyndrom“ bei dem die Sehnen der Schultermuskulatur unter der knöchernen Enge entlangreiben und sich eine Entzündung der Sehnen sowie des Schleimbeutels bildet. Bei einer länger bestehenden Engpasssituation kann es zu schmerzhaften Kalkeinlagerungen in den Sehnen kommen, die zu immer wieder aufflammenden Entzündungen oder auch Auffaserungen der Sehnen führen können- bis hin zum Sehnenriss (Rotatorenmanschettenriss).
Zur Behandlung des Impingementsyndroms gehört in erster Linie die Bewegungstherapie (Krankengymnastik) um das Ungleichgewicht der Bewegungen und Muskulatur in diesem System wiederherzustellen und den Subacromialraum somit möglichst zu weiten.
Um Bewegungen wieder schmerzfrei möglich zu machen, können injektive Verfahren (Kortison oder Hyaluronspritzen), sowie Laser- und Stoßwellenbehandlungen eingesetzt werden. Die Stoßwellentherapie zielt dabei auf die Auflösung der Kalkdepots in der Sehne ab, sowie auf die Auflockerung verklebter und entzündeter Gewebeanteile.
Bei Versagen konservativer Maßnahmen kann eine schonende Operative Maßnahme in „Schlüsselloch-Technik“ unumgänglich sein. Hierbei können jedoch, neben Erweiterung der Engpassstelle, Verletzungen der Sehnen/Rotatorenmanschette mittels Naht geheilt werden. Hierzu berate ich Sie gerne und ermögliche Ihnen die notwendige Diagnostik, damit wir gemeinsam den nächsten, für sie passenden Heilungsschritt einleiten können.